Waisenhaus "LISO Watoto Home"
Noch immer sterben Millionen Menschen an Armut, ungenügende medizinische Versorgung, Aids und auch die Muttersterblichkeit bleibt durch die noch immer bestehende Beschneidungstradition hoch.
Dies lässt viele Kinder zu Waisen werden, die auf sich alleine gestellt sind.
Das LISO Watoto Home soll diesen Kindern langfristig ein neues Zuhause, eine entsprechende Gesundheitsversorgung sowie die Möglichkeit auf Schulbildung geben.
Der Startschuss für das Waisenhaus Projekt fiel im Januar 2012, nachdem unerwartet hohe Firmenspenden zur Weihnachtszeit die Möglichkeit boten, an ein Projekt dieser Größe zu denken. Die ortsansässige Organisation Liso Tanzania erwarb durch unsere Unterstützung Anfang 2012 ein geeignetes leer stehendes Bürogebäude mit Strom-, Wasser- und Sattelitenanschluss sowie großem Garten.
Daraufhin halfen einige tatkräftige Vereinsmitglieder das Gebäude kindgerecht mit Unterstützung lokaler Handwerker im Sommer 2012 umzubauen.
Im Dezember 2012/2013 konnten die Umbaumaßnahmen dann fertig gestellt werden und das Waisenhaus einzugsfertig eingerichtet werden. Auch die entsprechenden Behördengänge und das Schließen von Arbeitsverträgen mit den einheimischen Angestellten konnten abgeschlossen werden.
Im April 2013 war es dann soweit: nach und nach zogen die Kinder Neema, Emanuela, Matias, Aleksi und Inocent in das LISO Watoto Home ein.
Mit der Eröffnung des Waisenhauses konnten zudem 5 Arbeitsplätze in Voll-und Teilzeitanstellung für Managerin Janeth, Kindermädchen Bernadetta und Rosalia, Erzieherin Johana und Nachtwächter Dawite geschaffen werden.
Im Jahr 2015 war es durch unsere Unterstützung möglich zwei weiteren Kindern einen Platz im LISO Watoto Home zu schenken: Lusi und Yona wurden im LISO Watoto Home aufgenommen. Auch konnte ein neue Mitarbeiter eingestellt werden: Mama Gody, die Nachbarin des Waisenhauses, steht als Kindermädchen ab Januar 2015 Berna zur Seite. Mit großer Freude können wir Ihnen nämlich berichten, dass Berna selbst im August 2015 Mama geworden ist und somit ein wenig kürzer treten wird.
Das Watoto-Home wächst weiter: Im Januar 2017 zog Godi ins Waisenhaus ein und seit April 2018 unterstützen wir zusätzlich Fanuel. Er lebt in einer Behinderteneinrichtung. Im Februar 2019 zog noch die kleine Coletha ein und seit Juni 2021 wohnen Maria und Athumani bei uns - unser neues Nesthäckchen!
Seit Anfang 2022 unterstützten wir zwei weitere Kinder in Illongero - Emanuel und die kleine Prisca.
Im Dezember 2021 startet unser Bau für ein weiteres Gebäude. Bisher geht es gut voran und wir hoffen Ende 2022 fertig zu werden!
Land und Leute
Tanzania - eins der wohl schönsten afrikanischen Länder südlich des Äquators !
Ein Land mit unglaublich vielen Facetten!
Tanzania hat nicht nur den weltbekannten Serengeti-Nationalpark und den von Grzimek erforschten Ngorongoro-Krater mit der größten zusammenhängenden Population an Wildtieren in ganz Afrika zu bieten, Tanzania besitzt auch innerhalb seiner Grenzen den höchsten und tiefsten Punkt des Kontinents: den Mount Kilimanjaro (5895m) „das „Dach Afrikas“ und den Tanganyika See „der Boden Afrikas“. Auch ist der berühmte Victoriasee ein Teil des faszinierenden Landes.
Das Land grenzt im Süden an Mosambique, Sambia und Malawi, im Westen an die Demokratische Republik Kongo, Ruanda und Burundi, im Norden an Kenia und Uganda und im Osten an den indischen Ozean.
Sowohl an den atemberaubenden, unberührten Stränden an der Küste, auf den traumhaften Inseln Zanzibar, Pemba & Mafia Island wie auch im Landesinneren leben über 100 Volksstämme relativ friedlich miteinander.
Tanzania ist gleichzeitig auch eines der ärmsten Länder Afrikas.
Durch die im ganzen Land weit verbreitete Armut und der relativ hohen Verbreitung des HIV-Virus sowie Malaria, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei lediglich 53 Jahren. Ein weiteres großes Problem ist die Unterdrückung der Frau und die immer noch bestehende Beschneidungstradition trotz des gesetzlich verankerten Beschneidungsverbots. Die Folge dessen, ist eine hohe Muttersterblichkeit sowie viele hilflose Waisenkinder.
Auszug aus einer Rundmail unserer Initiatoren vom 24.12.2008 an Freunde&Familie:
„Was bleibt mir zu sagen? Bin ja so wie es aussieht in wenigen Tagen wieder in eurer Welt – wird wohl auch wieder eine Art Kulturschock geben! Tanzania ist mit Deutschland nicht zu vergleichen. Es ist ein Land der totalen Gegensätze! Es ist einerseits so arm und andererseits so reich – das Leben ist eintönig und gleichzeitig so farbenreich. Viele Menschen arbeiten hier so hart und viele Menschen hängen den ganzen Tag nur rum. Es gibt hier viele verbitterte, betrunkene Menschen und es gibt so unglaublich fröhliche Menschen, obwohl sie nichts haben. Die Menschen wollen Hilfe und Veränderung und dennoch geht’s hier ständig um Macht und Korruption. Als „Mzungu“ sind wir hier ständig gern gesehen und willkommen, doch dennoch sind wir hier „Ausländer“. Das Leben ist hier easy going und dennoch echt krass!“
Fakten:
Einwohner:
56 Mio. (Stand:2022)
Fläche:
ca. 945.000 km² (ca. 3x so groß wie Dtl.)
Hauptstadt:
Dodoma
Regierungsform:
föderale präsidentielle Republik
Sprachen:
Kisuaheli, Englisch und über 100 Volksprachen
Religionen:
40% Christen, 30% Moslems, 30% Stammreligionen
Währung:
Tanzanischer Schilling
Sprache:
Tansania ist ein Vielvölkerstaat. Die bekannteste Volksgruppe, die Massai, stellen nur 3% der Bevölkerung dar. Es gibt über 130 afrikanische Ethnien, die sich in ihren Glaubensprägungen, Stammesreligionen, Kulturformen und auch ihrer Sprachen unterscheiden. Es werden insgesamt 125 verschiedenen Sprachen gesprochen.
Die Einwohner in Dareda und Umgebung gehören zum Großteil dem Stamm der Iraqw an und sprechen die gleichnamige Stammessprache „iraqw“.
Die Verwendung der Sprachen ist durch Gesetze geregelt. Die offizielle Landessprache ist Swahili, die für alle gesellschaftlichen und politischen Bereiche sowie für Bildungseinrichtungen verwendet werden muss. Englisch ist per Gesetz für Bereiche der höheren Schulbildung wie Universitäten und für höhere Gerichte vorgesehen. Lokale einheimische Sprachen sind weder als Unterrichtssprache in Schulen zugelassen noch sind Fernsehprogramme oder Zeitungen in lokalen Sprachen erlaubt.
Bildung:
In Tanzania gibt es bis zum 15. Lebensjahr eine Schulpflicht, nach der die Kinder zunächst eine siebenjährige Grundschule (primary school) besuchen müssen. Grundsätzlich gibt es keine Gebühren um diese Schule besuchen zu können, jedoch müssen spezielle Schuluniformen und Schuhe selbst angeschafft werden und die Eltern müssen sich an den Unterrichtskosten für Schulbücher, Schreibmaterialien und z.B. Kreide beteiligen, was sich die meisten Familien, besonders im ländlichen Raum, nicht leisten können. Auch wird den meisten Mädchen der Zugang zur Bildung verwehrt, da sie bei der täglichen Arbeit (Feldarbeit, Wasser holen, Feuerholz sammeln, usw.) mitarbeiten müssen.
Die weiterführende Schule (secondary school) dauert sechs Schuljahre und kostet Schulgeld. Sie wird nur von wenigen Schülern besucht.
Kinder, denen ein Schulbesuch verwehrt bleibt, sprechen meist nur ihre Stammessprache und können sich außerhalb ihres Stammes kaum verständigen. Der Alphabetisierungsgrad liegt laut einer Schätzung von 2015 bei rund 70 %.
Dareda (Geografie und Klima):
Das Liso Watoto Home befindet sich in dem Dorf Selotho/Dareda in der Region Manyara im Landesinneren. Die nächst größere Stadt ist die Regionshauptstadt Babati, welche ungefähr eine Busstunde entfernt liegt. Dareda selbst hat ca. 3.000 Einwohner verteilt auf viele Teilorte, die sich auf über 10 km erstrecken.
In Tansania herrscht ein tropisches Klima. Große Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten gibt es nicht, dafür gibt es zwei Regenzeiten: eine große Regenzeit im März / April und eine kleine Regenzeit im November. Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 28 und 31 Grad, wobei es in der Nacht zu einem starken Abfall der Temperatur kommen
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